8 Trends zur Arbeitswelt der Zukunft: Was 2024 und die nächsten Jahre für Büros bereithalten

Jedes Jahr aufs Neue publizieren renommierte Wirtschaftsforschungsinstitute Trends und Reports fürs vergangene Jahr und die nahe Zukunft. Wer wirklich am Puls der Zeit bleiben möchte, lässt diese Infos nicht an sich vorbeiziehen. 

Gerade der Umschwung im Arbeitsalter, mit dem nunmehr vollständigen Eintritt der Generation Z in die Arbeitswelt, die bis 2025 ganze 27 % aller Arbeitenden ausmachen wird, sind Änderungen in Arbeitswelt und -weisen absehbar. Was genau sich ändern wird und worauf in der Arbeitswelt in den nächsten Jahren mehr Wert gelegt wird, erfährst du hier.

Trends zur Arbeitswelt der Zukunft

1. Leben ist so viel mehr als Arbeit

Während viele Stellenausschreibungen ausreichend Freizeit versichern und Arbeitgeber noch stolz von grossartiger Work-Life-Balance berichten, ist bei jungen Menschen auch dieser Begriff längst altmodisch.

Leben sollte keine Balance oder kein Blending aus Work und Life sein. Leben ist einfach nur das: Leben. Arbeit muss lebenserhaltend sein, aber stellt nicht länger Lebensinhalt dar.

Das spiegelt sich auch am Arbeitsmarkt wider. Während noch vor wenigen Jahren die Arbeitgeber den Ton angaben - “Wenn du, lieber Arbeitnehmer, nicht tanzt, dann kannst du gehen” - tun das nun die Arbeitnehmer: “Wenn du, lieber Arbeitgeber, nicht tanzt, gehe ich”. 

Starke Loyalität gilt den Eigeninteressen und das Umsetzen eigener Träume hat Vorrang vor der blinden Treue gegenüber dem Arbeitgeber.

Trends zur Arbeitswelt der Zukunft

2. Sparsamkeit wird Notwendigkeit

Die Wohlstandsschere öffnet sich auch 2024 immer weiter. Während einige wenige ohne Zutun an Wohlstand gewinnen, tun sich für die allermeisten neue Herausforderungen in Sachen Finanzen auf: Hohe Inflation, steigende Lebenskosten und wenig Aussicht auf schnelle Besserung sind nur einige Aspekte, die jungen Generationen zu schaffen machen. 

Budgetieren und ein, wenn auch ungewolltes, Abschweifen von werteorientiertem Einkaufen sind damit die weiteren Folgen. Geld wird in qualitativ hochwertige Produkte und damit auch langfristige Lösungen investiert. Wenn hochpreisige Anschaffungen nicht unbedingt notwendig sind, wird noch stärker gespart als je zuvor.

Auch Gehälter müssen damit steigen. Junge Menschen verkaufen sich wesentlich seltener unter Wert und zeigen kaum Bereitschaft, für weniger als lebenserhaltendes Geld zu arbeiten.

3. Büroräume werden naturnäher und modular

Für physikalische Büroumgebungen setzen sich vor allem zwei Trends klar durch: Biophilie und Modularität. 

Das Prinzip des biophilen Office Designs ist die Nähe zur Natur: Warme Töne, Pflanzen, Moose, Holz und sogar Wasserinstallationen sind Teil der Idee, die Natur näher an die Arbeit zu holen. Besonders in einer Zeit, in der die Natur von vielen Menschen in den Städten nicht mehr so greifbar ist, ist das Zubringen der Natur an den Arbeitsplatz sinnvoll und wohltuend.

Da das hybride Arbeiten weiter vorrangig bleibt, sind fixe Arbeitsplätze in Corporate Offices weniger personengebunden. Desk Sharing, Hot Desking und frei wählbare Arbeitsplätze haben die Nase vorne. Schreibtische und Arbeitsnischen werden daher noch flexibler. Modulare Plätze geben die Möglichkeit, sich schnell und unkompliziert an den Nutzer anzupassen, um innerhalb kürzester Zeit für den höchsten Grad an Individualität zu sorgen.

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4. Firmenbüros bleiben mit einem neuen Zweck

Der Hauptgrund laut Trendumfragen, nicht zur Gänze aufs Arbeiten Zuhause zu setzen, ist der soziale Austausch im Büro. Vor allem junge Menschen schätzen die Flexibilität durch das Homeoffice, wollen aber nicht aufs Corporate Office verzichten. 

In der Zeit vor Ort sollen damit vor allem zwei Dinge vorrangig möglich sein: Austausch und Gemeinschaft, gepaart mit ultimativen Fokuszonen. Denn wenn man schon ins Büro kommt, dann um Arbeit endlich und ohne Ablenkung zu erledigen, oder um die Lieblingskolleg:innen wieder einmal zu treffen.

Dazu passend bieten grosse Büros weiterhin gemeinschaftliche Bereiche wie Meetingräume und -ecken, Cafeterias oder waschechte Office-Wohnzimmer. Daneben sollen Schreibtischarbeitsplätze mit viel Privatsphäre abgeschirmt, für lange Sitz- und Stehzeiten gerüstet und dank praktischer Akustiklösungen für maximale Konzentration ausgelegt sein.

5. Wo ich will, wann ich will, wie ich will

Nicht überraschend ist einer der stärksten Trends das weiter starke Streben nach Flexibilität und dynamischen Arbeitsbedingungen. Buzzwörter, die bereits gefühlt eine Million Male durchgekaut wurden, behalten ihren Stellenwert in der Realität. Ob Geschäftsmodelle selbst, Hierarchien, physische Arbeitsplätze oder digitale Arbeitswelten: Flexibilität setzt sich überall durch.

Dynamisch, agil, kurzfristig reaktionär: Diese Eigenschaften sind  essentiell, um als Unternehmen oder Mitarbeiter:in in der heutigen Zeit zu florieren. Hier kommt auch die sogenannte Gig-Work ins Spiel: Projektbasierte Aufträge mit kurzer Dauer werden populärer, ungebundene Arbeitsverhältnisse häufiger. 

Damit arbeiten mehr und mehr Menschen remote, wo sie wollen, wann sie wollen, und wie sie wollen. Loyalität und Bereitwilligkeit zur Bindung sinkt, während die Auslagerung von kleinen Arbeiten auf Einzelne ohne Commitment zunimmt.

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6. Homeoffice für alle

Gerade in Zusammenhang mit dem vorangegangenen Punkt wird es selbsterklärend, dass Homeoffice-Arbeitsplätze zur Norm werden. Wer im Jahr 2024 einen White Collar Job hat, der arbeitet auch ab und an von Zuhause aus. 

Auch persönliche Hobbys digitalisieren sich zunehmend. Content Creation in der Freizeit, die Nutzung von Lernplattformen oder Gaming und das Konsumieren von digitalen Inhalten sind Teil des Lebens fast jeder Person, ungeachtet ihrer Berufstätigkeit. Dafür setzen Menschen vermehrt auf ein vollumfänglich eingerichtetes Homeoffice.

Gepaart mit der aktuellen Gesundheitskompetenz jüngerer Generationen ist es auch nicht überraschend, dass Heimarbeitsplätze gerne ergonomisch eingerichtet werden: ein Sitz-Steh-Schreibtisch und ergonomischer Bürostuhl gehören meist zur Grundausstattung für die Arbeitsnische oder den Arbeitsraum Zuhause.

Trends zur Arbeitswelt der Zukunft

7. Grenzen zwischen Industrien und Berufen verschwimmen

Prozesse und Unternehmen sind deutlich weniger starr als noch vor einigen Jahren. Agiles Handeln wurde zur Norm. Auch Zusammenarbeit mit anderen Expertise-Gebieten oder Expert:innen nimmt zu, um von den Synergien verschiedener Bereiche profitieren zu können. 

Die Trends zeigen eine weitere Exploration dieser Praxis ab. Welche Möglichkeiten ergeben sich noch aus der Zusammenarbeit völlig unverwandter Bereiche? Welche Synergieeffekte sind noch gar nicht ausgeschöpft oder noch völlig unbekannt? 

Damit verschwimmen die Grenzen zwischen starren Berufsfeldern nach und nach. Jede:r kann Business Partner und insbesondere Innovationspartner werden.

8. Innovation ist kein To-Do für morgen, sondern kann heute passieren

Wo Ressourcen auf ungewöhnliche Weise und effizienter genutzt werden, können auch innovative Ideen entstehen. Die Trends zeigen klar Richtung Drang zur Neuheit anstatt Kopien des alten Gewohnten. 

Nicht-verwandte Bereiche werden erkundet und ergeben, gepaart mit Offenheit zum Lernen, ungeahnte Möglichkeiten. Innovation wird also nicht mehr als etwas Immaterielles, als etwas Nicht-Greifbares von “morgen” gewertet, sondern als ein Task, der tatsächlich in Echtzeit geschehen und umgesetzt werden kann. 

Fazit: Zukunfts-Trends in der Arbeitswelt 

Was also sind die wegweisenden Trends für die zukünftige Arbeitswelt? Wie werden und wollen Menschen ihr Leben in Bezug auf die Arbeit gestalten? Über die ausgiebige Recherche mit vielerlei Quellen haben sich folgende 8 Trends klar herauskristallisiert:

  1. Leben ist mehr als Arbeit
  2. Sparsamkeit wird Notwendigkeit
  3. Büroräume werden naturnah und modular
  4. Firmenbüros mit neuem Zweck
  5. Ultimative Flexibilität beim Arbeiten
  6. Homeoffice in jedem Haushalt
  7. Verschwimmende Grenzen zwischen Professionen
  8. Innovation als Task von heute

Ganz allgemein bleibt die Arbeitswelt flexibel, hybrid und agil. Manches kennen wir bereits, manches ist im Anrollen. Fakt ist, dass Wandel zum Alltag gehört und auch wir uns an ein offenes Mindset anpassen dürfen, in dem Veränderungen zur Normalität gehören.

 

Quellen: